Nun ist doch geschehen, von dem ich glaubte, daß es mir aber ganz bestimmt nicht widerfahren würde: ich bin Vereinsmitglied.
Vereine gibt es ja bekanntlich viele. Ich assoziierte dabei immer so etwas wie Sportvereine, Schachclubs oder politische Gemeinschaften. Und auch, ich gebe es zu, das Klischee des Kaninchenzüchtervereins.
Sonderlich sportlich bin ich eigentlich nicht, auch wenn ich Sport natürlich nicht gänzlich aus dem Wege gehe. Man will ja nicht völlig unbeweglich werden. Doch mein Fahrrad oder das Fitneßstudio reichen mir dafür völlig aus. Gruppensport mag ich hingegen bestenfalls als Zuschauer, für Wettkämpfe fehlt mir der Ehrgeiz. Sportvereine und Schachclubs schieden also schon mal aus.
Weil ich mir meine Meinung, insbesondere die politische, gerne selbst bilde und sie dementsprechend auch selbst vertreten möchte, kann ich den Rahmen oder gar Zwang einer Gruppe dabei überhaupt nicht brauchen. Oder, um es mit Reinhard Mey zu sagen:
Es paßt, was ich mir denke,
Auch wenn ich mich sehr beschränke,
Nicht auf einen Knopf an meiner Brust!
Eine politische Vereinigung ist also meine Sache auch nicht.
Darüberhinaus habe ich mir bisher eigentlich keine weiteren Gedanken über Vereine gemacht. Was sollte da schon noch sein…
Daß da noch mehr sein kann, entdeckte ich durch einen Flyer, der mir in der Berliner Stadtbibliothek in die Finger kam und mit dem ein Verein für sich warb, der so derart auf der Linie meines Interesses lag, daß es gar keiner langen Überlegung bedurfte, um mir klarzumachen, daß ich dabeisein wollte.
Und so ist es nun nach dem Ausfüllen des Antrags auf Mitgliedschaft, der in überragend kurzer Zeit erfolgten Aufnahme, dem Erhalt der Mitgliedsurkunde und der ersten Zahlung des jährlichen Mitgliedsbeitrags offiziell: ich bin Mitglied im Verein für die Geschichte Berlins e. V., gegründet im Jahre 1865.
Daß meiner Heimatstadt Berlin eines meiner Hauptinteressen gilt, dürfte niemanden überraschen, der bereits einmal bei Anderes.Berlin vorbeigeschaut hat. Die Beschäftigung mit der Geschichte und den Geschichten meiner Stadt, ihrer Bauten und Sehenswürdigkeiten, aber auch ihrer Persönlichkeiten, ob sie gegenwärtig oder fast vergessen sind, ist eine meiner größeren Leidenschaften. Und weil ich diese im Zweck und in den Zielen des Vereins wiederfinde, bin ich gern dabei – bei den vielfältigen Veranstaltungen des Vereins und, wenn sich die Möglichkeit bietet, auf unterstützende Weise.
Schauen wir mal, was daraus wird. Ich bin gespannt!