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Gedanken zum Jahresende…

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 8 der Beitragsserie "Gedanken zum Jahreswechsel"

Silvesterabend. 2016. Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende.

Im Glas, das auf meinem Schreibtisch steht, funkelt der Rotwein im Schein der Lampe neben mir. In Gedanken lasse ich die zurückliegenden zwölf Monate Revue passieren. Ein ruhiger Jahresausklang. Leise und besinnlich.

Die Party lasse ich dieses Mal aus. Keine Lust auf Lärm, Partyspiele und Alkohol. Draußen feuern sie schon ihre Böller ab. Es knallt und rumst, blitzt und prasselt immer wieder vor meinem Fenster.  Davon lasse ich mich jedoch nicht stören. Mein Fall war es sowieso nie. Ich erinnere mich noch, wie ich das als Kind unbedingt mal ausprobieren wollte. Wochenlang habe ich meinen Eltern in den Ohren gelegen, bis sie sich schließlich breitschlagen ließen und Geld in ein paar Raketen und Knaller investierten. Den ganzen Tag war ich aufgeregt, und als es endlich Abend war, gingen meine Eltern und ich hinunter auf die Straße. Die Knaller waren zuerst dran – ich durfte sie werfen. Es rumste, das war’s. Ich weiß noch, daß ich das nicht sonderlich beeindruckend fand. Da sie nun aber mal da waren, zündete ich unter Aufsicht meiner Eltern einen nach dem anderen an und warf sie davon. Bumm und aus. Dann kamen die Raketen an die Reihe. Mein Vater stellte eine in eine eigens dafür mitgebrachte Flasche, zündete sie an und trat zurück. Die Lunte brannte, dann zischte es laut und die Rakete sauste in den Nachthimmel. Ich folgte ihr mit den Augen, bis sie weit oben zerplatzte. Funken in bunten Farben stoben auseinander. Hübsch sah’s ja aus, doch schnell waren sie wieder verloschen. Kurze Zeit darauf war ein Knall zu hören. Fragend sah ich meinen Vater an. Das war’s? Er nickte. Hm. Als wir alle Raketen verschossen hatten, verspürte ich kein großes Bedauern, daß es vorbei war.

Das war das erste und auch das letzte Silvester, an dem ich mich mit Knallkörpern und Raketen abgab. Mag sein, daß die damaligen Raketen nicht so ausgefeilt waren wie heute. Es waren ganz sicher auch nicht die Teuersten. Und dennoch: wenn ich seitdem Silvester die Knallerei beobachtete, verspürte ich nie mehr den Wunsch, selbst dabei mitzutun. Also sollen sie auch in diesem Jahr ohne mich auskommen. Ich bin sicher, sie werden mich dabei nicht vermissen.

Da sitze ich nun also und denke über das vergangene Jahr nach. Es gab viel Schönes und nur wenig, auf das ich gerne verzichtet hätte. Zu letzterem gehören Enttäuschungen, die es im Leben immer wieder gibt, auch wenn man sich noch so sehr wünscht, sie vermeiden zu können. Ich spreche dabei nicht von solchen, die man durchlebt, weil etwas nicht so geschehen ist, wie man es sich erhoffte, oder weil man etwas nicht erhielt, nach dem es einen doch so sehr verlangte. Die sind harmlos und gewissermaßen materiell. Derartige Enttäuschungen tun nicht wirklich weh und gehen meist schnell vorüber.

Schwerer wiegen Enttäuschungen, die man von Menschen aus seinem Umfeld erfährt – weil sie sich nicht so verhalten haben, wie man es von ihnen erwartet hat, oder weil sie etwas getan haben, was man ihnen nicht zutraute. Das kann weh tun, vor den Kopf stoßen und auch verletzen. Das Einfachste wäre es dann, wenn man ihnen aus dem Weg ginge. Doch das ist nicht immer möglich. Wie aber geht man dann damit um?

Was mir dabei geholfen hat, war die Erkenntnis, daß eine Enttäuschung oft zwei Beteiligte hat, die für sie verantwortlich sind – und der eine ist man selbst. Man selbst hat zu ihrem Entstehen beigetragen, indem man sich einer falschen Vorstellung des Anderen hingegeben hat. Man hat sich gegebenenfalls eine Illusion gebaut und vom Anderen erwartet, daß er ihr entspricht. Wenn er das dann nicht tut, so ist man daran zu einem guten Teil auch selbst schuld. Zumindest sollte man sich die Frage stellen, ob das nicht der Fall sein könnte – und man sollte sie sich selbst gegenüber so ehrlich wie nur irgend möglich beantworten.

Ebenfalls hilfreich fand ich eine Sichtweise, die sich eigentlich aus dem Wort Enttäuschung selbst ergibt. In ihm steckt nämlich durchaus auch etwas Positives, denn wörtlich genommen bedeutet eine Ent-Täuschung, daß man einer Täuschung, einer Illusion entledigt wurde. Das mag sich im Einzelfall durchaus schmerzhaft anfühlen, denn wenn Illusionen platzen, tun sie das mit lauten Knall – das haben sie wohl mit Luftballons gemein… Und doch ist es etwas Gutes, wenn man der Illusion nicht mehr nachhängt, sondern stattdessen nun klar sieht. Und wenn man durch das Handeln des Anderen nicht zu sehr verletzt wurde, kann es einem ermöglichen, sich besser auf die andere Person einzustellen. Und es kann eine Chance sein –  für einen ehrlicheren Umgang miteinander.

Wenn mir 2016 nur diese eine Sichtweise bescherte, dann hat es sich schon gelohnt.

Im neuen Gewand…

…präsentiert sich mit dem heutigen Tage meine persönliche Website www.glintschert.de. Funkelnagelneu und glänzend ist sie, blitzt und blinkt an allen Ecken.

Na, ganz so schlimm ist es nicht – auf das Blinken habe ich wohlweislich verzichtet. Erinnert sich eigentlich noch jemand an das <blink>-Tag aus den guten alten Netscape-Tagen? Das waren Zeiten! Ein Flimmern und Flackern allüberall im aufkommenden World Wide Web… Im Geiste höre ich schon die Fragen: <blink>-Tag? Netscape? Wovon redet der Mann? Meine Güte, ich komme mir schon vor wie Opa, der vom Krieg erzählt…

Zurück zur Website. Generalüberholt habe ich sie, sowohl in Gestaltung als auch Technik. Und auch inhaltlich habe ich etwas Hand angelegt. Die Technik übernimmt nun WordPress. Es löst das bis dato von mir genutzte NetObjects Fusion ab, mit dem ich vorher die Seiten auf meinem heimischen PC erstellt, dann exportiert und per FTP auf den Server hochgeladen habe. Ein alles in allem etwas umständliches Verfahren. Gut, meine NetObjects-Version war schon lange nicht mehr die aktuellste. Jedes Update kostete aber auch ein nicht ganz unbescheidenes Sümmchen…

In der neuen Fassung bilden Website und Blog nun eine Einheit. Das vereinfacht das Verfassen und Veröffentlichen neuer Inhalte erheblich und senkt ganz nebenbei den Aufwand für die technische Administration. Aber wem erzähle ich das alles – Website-Profis wissen das natürlich längst, und diejenigen, die keine Website erstellen wollen, interessiert es vermutlich nicht sonderlich. Darum genug von dem technischen Zeug.

Ich hoffe, Ihnen allen, die hier hereingestolpert sind, gefällt, was Sie sehen. Wenn ja, lassen Sie es mich gerne wissen, wenn nicht – nun, dann auch. Für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge habe ich immer gern ein offenes Ohr.

Bleibt mir jetzt nur noch, Ihnen allen hier viel Vergnügen zu wünschen. Und das tue ich hiermit.

Publikationen

Im Laufe meines Informatik-Studiums und meiner beruflichen Tätigkeit habe ich an verschiedenen Projekten (mit-)gearbeitet, deren Ergebnisse in verschiedenen Publikationen Eingang gefunden haben.

Studium

In zwei Vorlesungen, die ich während meines Informatik-Studiums am Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin besucht habe, habe ich in enger Zusammenarbeit mit den Dozenten die Vorlesungsskripte verfaßt:

  • 1993/94 – „Lineare Algebra und Geometrie“
    Dieses Vorlesungsskript schrieb ich als studentischer Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Dr. E. G. Giessmann begleitend zu seiner gleichnamigen Vorlesung 1993/94.


  • 1994/95 – „Stochastik für Informatik“
    (Prof. E. Rödel, Institut für Informatik an der Humboldt-Universität zu  Berlin)
    Das Skript zu dieser Vorlesung verfaßte ich im Auftrag von Prof. E. Rödel während meiner Tätigkeit als studentischer Mitarbeiter an seinem Lehrstuhl im Wintersemester 1994/95.

Im Rahmen zweier Seminare an der damaligen Abteilung „Pädagogik und Informatik“ am Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin entstanden die folgenden Seminararbeiten:

  • Januar 1996 – „SimCity 2000 – eine Analyse“
    Im Rahmen meines Wahlpflichtfaches „Pädagogik & Informatik“ habe ich im Wintersemester 1995/1996 an dem Seminar „Analyse von Lernsoftware“ teilgenommen. Mein Beitrag zu diesem Seminar bestand in der Analyse des Simulationsspiels „SimCity 2000“ (die damalige aktuelle Version) auf seine Eignung als Lehrmittel. Die Ergebnisse dieser Analyse habe ich im Rahmen einer Seminar-Arbeit festgehalten.


  • Mai 1998 – „Kryptologie und die neuen Medien“
    Ebenfalls während der Absolvierung des Wahlpflichtfaches „Pädagogik  & Informatik“ habe ich im Wintersemester 1996/97 das Seminar „Rechtliche und ethische Probleme der Computernutzung“ besucht. Im Ergebnis dessen entstand diese Seminar-Arbeit.

Am Ende meines Studiums standen naturgemäß meine Studien- und Diplomarbeit:

  • Juni/Oktober 1998 – Studien- & Diplomarbeit „ThemeSearch – Aufbau einer intelligenten, themenspezifischen Suchmaschine im WWW“
    Beide Arbeiten entstanden bei Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard am Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz des Instituts für Informatik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Betreut wurden sie von Prof. Burkhard und Mario Lenz. Die Studienarbeit stellt dabei eine Vorstufe der Diplomarbeit dar. Mit diesen Arbeiten begründete ich das ThemeSearch-Projekt am genannten Lehrstuhl.

Aus der Diplomarbeit ging dann eine Publikation hervor:

  • 1999 – „On Texts, Cases and Concepts“
    (Mario Lenz, Alexander Glintschert)
    XPS 1999: Knowledge-Based Systems – Survey and Future Directions,
    5th Biannual German Conference on Knowledge-Based Systems, Würzburg, Germany,
    March 3-5, 1999, Proceedings
    Springer Verlag, 1999
    ISBN 3-540-65658-8
    Seiten 148-156

Beruf

Im Rahmen meiner Tätigkeit für die Firma MicroDiscovery GmbH, die neben der reinen Softwareentwicklung auch im wissenschaftlichen Umfeld tätig ist, hatte ich erneut Gelegenheit, an mehreren Publikationen mitzuwirken: